HKW Karlsruhe – Einwendung

An das Regierungspräsidium Karlsruhe Schlossplatz 1 – 3

Betr.: Neubeantragung der Kühlwasserentnahme und -einleitung am Heizkraftwerk West durch die Stadtwerke Karlsruhe

Im Namen der Bürgerinitiative Müll und Umwelt Karlsruhe e.V., all ihrer Einzelmitglieder und für mich persönlich

erhebe ich hiermit Einwendung gegen den Antrag der Stadtwerke auf Entnahme von Wasser aus dem Rheinhafenbecken und von Grundwasser aus einem Werksbrunnen zu Kühlzwecken für das Heizkraftwerk West sowie die anschließende Einleitung von Kühlwasser und Niederschlags- und Oberflächenwasser in die Alb.

Begründung: Mit großem Aufwand sind an der Alb oberhalb des Heizkraftwerkes West Renaturierungsmaßnahmen vorgenommen worden; mit der Einleitung erwärmten Kühlwassers wird der noch nicht wirklich ökologische Zustand verschlechtert werden.

Die Einleitung von Kühlwasser in die Alb ist umweltgefährdend.

Die Verwendung von Grundwasser zur Vermischung und zur Reduzierung der Temperatur des Kühlwassers bzw. der erwärmten Alb ist Verschwendung von Grundwasser.

Die Funktion der Alb als Naherholungsgewässer wird nicht weiter gestärkt, wie es nötig wäre, sondern durch die Kühlwassereinleitung geschwächt.

Die Antragstellerin hat offensichtlich keine Alternativen geprüft, jedenfalls weist sie keine Prüfergebnisse nach.

Die Mengenangaben sind in sich nicht schlüssig.

Die Messergebnisse zur Temperatur der Alb zu verschiedenen Jahreszeiten vor und nach dem Heizkraftwerk West sind lückenhaft;

Die Annahme, dass es nur im Winter zur Einleitung von Kühlwasser kommen wird, ist mehr als fragwürdig; die Stadtwerke selbst werben für den Einsatz von Fernwärme für Klimaanlagen im Sommer. Allerdings können sich gerade auch Einleitungen bei winterlichem Niedrigwasser negativ auf überwinternde Fischarten auswirken.

Das eingeleitete Kühlwasser würde mit seiner Wärme auch die Wärmebilanz des Rheins weiter verschlechtern.

Auch die Sauerstoffwerte der Alb machen eine weitere Wärmeeinleitung unmöglich, stattdessen sind Sanierungsmaßnahmen vorzusehen.

Bei der derzeitigen Planung würde die Alb ihre Bedeutung als Kinderstube – wie sie durch die Renaturierungsmaßnahmen erreicht werden soll – ab Heizkraftwerk für einige Fischarten verlieren.

Auch die Ansaugung und der Einlauf wird gerade vielen kleineren Fischen das Überleben unmöglich machen.

Aus all diesen Gründen erheben wir Einwendung gegen das Vorhaben und erwarten die Einladung zum vorgesehenen Erörterungstermin.

Karlsruhe, den 19.12.12 Für die Bürgerinitiative

Horst Babenhauserheide Vorsitzender

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