Unveröffentlichter Leserbrief zu Geothermie

Der folgende Leserbrief von unserem Mitglied Harry Block wurde in den BNN nicht gebracht. Der Inhalt wurde aber in 2 Artikeln danach behandelt.

Leserbrief zu: Geothermie in Neureut – aber wo? (BNN 19.05.2022, S. 26)

Geothermie könnte vollständig die Karlsruher Fernwärmeerzeugung ersetzen – klimaneutral
Fernwärmebereitstellung auf der Grundlage von Kohle (Kohlekraftwerk der EnBW im Rheinhafen) oder Öl (MiRO), oder von Stora-Enso (Zukunft ungewiss), muss in absehbarer Zeit beendet werden. Und das geht. BUND Karlsruhe sieht eine andere, zukunftsweisende, von fossilen Energien befreite Fernwärmebereitstellung für Karlsruhe auf Basis von Geothermie nicht nur in Neureut als möglich an. In Neureut könnte die von der Deutschen Erdwärme zu bauende Anlage, da direkt an der Fernwärmeleitung gelegen, die Fernwärme aus der MiRO fossilfrei ersetzen.
Und nun geht dies auch für den Ersatz der kohlebasierten Fernwärme der EnBW. Das Vorstandsmitglied der EnBW, Herr Dr. Georg Stamatelopoulos antwortete in der Hauptversammlung der EnBW am 5. Mai 2022 nach der BUND-Frage: Wie steht es um Thermoselect? ‚Ein Teil des Grundstückes wurde verkauft – der Gebäudeteil soll aber für ein Energieprojekt genutzt werden.‘ Auf unsere Frage nach Geothermieprojekten antwortete er: ‚Wir planen eine Anlage beim Rheinhafendampfkraftwerk in Karlsruhe.‘ Die Sache stellt sich also so dar: EnBW sichert sich einem ´Claim´ (Recht auf Fernwärmeentnahme) auf dem Thermoselectgelände und kann dort den Ausfall bei der Stilllegung der Kohlekraftwerke ersetzen. Dies geschieht durch eine Geothermieanlage auf dem Teilgrundstück von Thermoselect.
Beide Anlagen könnten mit Unterstützung des städtischen Rheinhafengaskraftwerks den größten Teil der Fernwärme in Karlsruhe liefern. Die Fernwärme in KA wäre, sofern der Wille des Gemeinderates und des Aufsichtsrates der EnBW es vorantreibt, in wenigen Jahren weitgehend regenerativ und kohlendioxidfrei. Das Projekt Fernwämeversorgung einer Großstadt mit Fernwärme hätte weit über unsere Stadtgrenzen hinaus eine Signalwirkung für andere Städte im Rheingraben zwischen Basel und Mannheim. Ein echtes ‚Leuchtturmprojekt‘.
Freundliche Grüße
Harry Block

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